Mein Leben mit der Drossel

Sogar in die Mainstream Medien hat es die Diskussion um Netzneutralität und die geplante und zum Glück vorerst abgewendete Drossel der Telekom schon geschafft. Wie bereits mehrfach hier im Blog erwähnt, bin ich Kunde bei AllgäuDSL. Dieser Provider nutzt keine bestehende Infrastruktur von der Telekom um zum Kunden zu gelangen, sondern verwendet Richtfunktechnologien. Für mich die einzige Alternative, da hier nur DSL mit 376 kb/s zur Verfügung steht, Kabel Deutschland hat natürlich auch wenig Interesse an diesem Standort. Die AllgäuDSL habe ich 12 Mbit/s Down und 1,5 Mbit/s Upload.

Volumen FritzBox

Den Anschluss von AllgäuDSL habe ich jetzt einige Monate und bin auch weitestgehend zufrieden. Die üblichen Bandbreitenschwankungen gibt es hier natürlich leider auch, aber die Mitarbeiter von AllgäuDSL haben immer ein offene Ohr und sind zumindest bemüht. Das größte Manko an diesem Anschluss ist allerdings die Volumenbegrenzung, welche im 40 € pro Monat Vertrag bei 100 GB Traffic liegt. Diese 100 GB laufen unter dem Begriff Fair-Use-Policy, ist dies verbraucht wird gedrosselt und zwar massiv. Das hört sich für den gemeinen Nutzer vielleicht viel an, aber wer schon mal ein paar iOS Geräte mit dem neuesten Update versorgt hat und gleichzeitig noch ein paar Filme über Watchever oder ähnliche anschaut, kommt die dem durchschnittlichen Volumen von ca. 3.300 MB pro Tag nur schwer aus.

Unausweichlich hat man bei der täglichen Arbeit sei es im Homeoffice oder Privat immer die Volumenanzeige der FritzBox im Blick. Die AVM FritzBox [Affiliate-Link] hat unter Internet –> Online Monitor –> Tarifübersicht eine Möglichkeit das Volumen pro Monat mit Datum des Abrechnungsstarts vorzugeben. Jetzt zählt die FritzBox fleißig mit und zeigt euch an, wie viel Volumen ihr schon verbraucht habe. Sobald es mehr ist, als ihr schon verbraucht haben solltet, wird der Balken rot.

Das hat natürlich zur Folge, dass man sein Verhalten den Umständen entsprechend anpasst. Müssen in einem Monat diverse OS-Updates heruntergeladen werden, sind gerne mal 20 GB Traffic allein dafür zu verwenden. Oder anders ausgedrückt, 6 Tage Internet. Diese Verhaltensänderung ist für mich das eigentliche Problem. Da ich in meiner Handlung nicht gänzlich frei bin, sondern mir überlegen muss ob dieses Youtube-Video es Wert ist angeschaut bzw. gestreamt zu werden. Glücklicherweise bin ich noch nie in die Drossel gelaufen, sondern konnte den Traffic am Monatsende immer noch soweit kontrollieren das wichtige Dinge ohne Probleme funktioniert haben. Aber dieses ständige Achten auch Transfervolumen nervt.

Ich mache hier nur begrenzt AllgäuDSL einen Vorwurf, natürlich könnten Sie mir eine wirkliche Flaterate anbieten. Fair-Use bedeutet für mich, dass Volumen welches ich in einem Monat nicht verbraucht habe, im nächsten Monat angerechnet bekomme. Dies ist aber (ähnlich wie beim Mobilfunkvertrag) nicht so.

Aus meiner Sicht ist hier der Gesetzgeber bzw. die EU gefragt um dieser ganzen Drosselei ein Ende zubereiten. In anderen Ländern ist das Konzept des drosseln von Internetverbindungen nicht bekannt und die Provider gehen ihrer eigentlichen Aufgabe nach, ein Kabel zur Verfügung zu stellen. Denn mehr sind sie nicht, ein Kabel.

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